Erinnern ist eine Aktivität, sie kann Mühe machen und Arbeit. Als Ort der lebendigen Erinnerungsarbeit sieht sich das Aktive Museum Spiegelgasse, und so erklärt sich der Name des Hauses, das seinen Sitz in einem der ältesten jüdischen Wohnhäuser Wiesbadens hat. Menschen, Dinge, Ereignisse geraten in Vergessenheit, wenn es niemanden gibt, der ihr Andenken aktiv bewahrt. Das Team des Museums verhindert, dass so etwas mit der jüdischen Stadtgeschichte passiert. Zwar hat das Haus keine eigene Sammlung, ist aber überaus rührig, wenn es darum geht, Partner und Zeitzeugen zu finden, mit denen gemeinsam Vorträge, Workshops und auch Ausstellungen auf die Beine gestellt werden. Etwa vier verschiedene Schauen im Jahr finden hier im Fachwerkhaus von 1735 statt. 

Sehr konkret lässt sich das Engagement des Museums auch im Wiesbadener Rathaus erfahren. In einem Gedenkraum für die Opfer der NS-Zeit gestaltete das Museumsteam eine berührende Dauerausstellung. Neben Dokumenten, Fotografien und Zeitzeugenberichten, liegen dort auch wechselnde “Erinnerungsblätter” aus, auf denen jeweils ein Mensch, eine Familie aus dem Kreis der Shoa-Opfer vorgestellt wird. Es sind Schicksale, an die man sich erinnert, die einem nahegehen und die im Gedächtnis bleiben. Und das Museum erinnert immer neu – aktiv gegen das Vergessen.

(Museum ist noch geschlossen)

Adresse:

Spiegelgasse 9
65183 Wiesbaden