Auf so viele Premieren kommen die wenigsten Kunstmuseen: Der Nassauische Kunstverein hat sich ausdrücklich der Mission verschrieben, jungen und noch nicht etablierten Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt eine Bühne zu bieten. Wer diese Bühne bekommt, das entscheiden neben dem Team des Kunstvereins regelmäßig auch Gastkuratoren. Begleitet werden die wechselnden Ausstellungen von Führungen, aber auch von gerne mal interdisziplinären Diskussionsrunden und Events.
Damit bleibt der Nassauische Kunstverein dem Prinzip treu, nach dem eine kleine Gruppe aus dem Großbürgertum der Stadt 1847 eine Ausstellung im Gemäldesaal des Erbprinzenpalais kuratierte – und dafür den Verein gründete. Künstler aus dem In- und Ausland waren damals im Palais zu sehen; mit älteren, vor allem aber mit neueren Kunstwerken. Seitdem bemüht sich die inzwischen älteste Bürgerinitiative der Stadt um die Belebung der Kunstszene, seit 1979 am heutigen Sitz in einer Altbauvilla an der Wilhelmstraße.
Diese Villa zeigt nicht nur Kunst, zeitweilig sind hier auch die Menschen zu Hause, die diese Werke geschaffen haben. Mit gleich zwei Stipendien lädt der Verein nach Wiesbaden ein: „Follow Fluxus“ richtet sich an internationale Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, die an die Kunstbewegung Fluxus anschließen. Diese war Anfang der 1960er entstanden, prominente Vertreter sind etwa Joseph Beuys oder Nam June Paik. In Kooperation mit der Universität von Minnesota sind außerdem regelmäßig Studierende aus den USA zu Gast.
Wie die Kunstwelt bleibt der Verein im ständigen Wandel. Genau deswegen wird er regelmäßig unter die besten Kunstvereine Deutschlands gewählt.
Adresse:
Wilhelmstraße 15
65185 Wiesbaden