Schon der Ort erzählt Geschichte: Im historischen Marktkeller direkt unter dem Dern’schen Gelände zeigt das Stadtmuseum am Markt seine Ausstellungen. Rund 350 000 Objekte zählt die Sammlung – wobei Sie beim Gang durchs Museum auch immer mal den Blick nach oben auf die kunstvoll gemauerte Gewölbedecke richten sollten.
Die Dauerausstellung ist so kuratiert, dass niemand fürchten muss, sich hier in einem Übermaß an Exponaten zu verlieren. Im Gegenteil: Die Stücke erzählen – auch dank ihrer guten Begleittexte – Geschichten aus Wiesbadens Vergangenheit. Da ist die Pickelhaube des Herzogs Adolf von Nassau, die er trug, als er im September 1866 abdanken und seine unterlegenen Truppen im Krieg gegen Preußen nach Hause holen musste. Oder die grüne, gasbetriebene Straßenlaterne, mit der Wiesbaden als Weltkurstadt 1847 neue Maßstäbe setzte. Die Exponate reichen zurück bis in die Römerzeit – und hinein bis in die Gegenwart. So rief das SAM die Bürger in Pandemie-Zeiten dazu auf, Bilder und Videos von Objekten zu schicken, die für sie zeigen, wie Corona die Stadt verändert hat. Man denkt hier in die Zukunft und will heute dokumentieren, was morgen Geschichte ist.
Museumsgäste können im Museum außerdem ihr persönliches Lieblingsstück wählen. Die meistgenannten Objekte werden in der Ausstellung und online präsentiert: Zu den Siegern gehörten schon eine silberne Bartbürste oder ein Tortenheber aus der Kaiserzeit, mit einem eingravierten Bild der Russisch-Orthodoxen Kirche auf dem Neroberg. Zu Weltkurstadt-Zeiten ein beliebtes Souvenir, mit dem man den Gästen an der Kaffeetafel subtil zeigen konnte, dass man sich einen Aufenthalt im eleganten Wiesbaden geleistet hatte.
Adresse:
Marktplatz 3
65183 Wiesbaden
Die Ausstellung "Wiesbadens Lieblingsstücke zur Stadtgeschichte"
Im sam bietet sich den Besuchern zum ersten Mal die Möglichkeit, sich in der Ausstellung "Wiesbadens Lieblingsstücke" einen Überblick über die Geschichte Wiesbadens von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart zu verschaffen. Bei der Objektauswahl standen die Themen "Wiesbaden als Badestadt und Stadt des Wassers" sowie "Wiesbaden als politisches Zentrum" im Mittelpunkt.
Schatzkammer
Die Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA) ist sams wertvollster "Schatz": Ein besonders gestalteter Raum innerhalb des Marktkellers wird zukünftig die Möglichkeit bieten, im vierteljährlichen Wechsel herausragende Stücke der SNA, eine der bedeutenden kulturhistorischen Sammlungen der Region, zu präsentieren. Hier macht sich die Sammlung also selbst zum Thema.
Kinderausstellung "Die spinnen, die Mattiaker!"
Welches Kind wollte nicht einmal in historischen Spielwelten mit Playmobilfiguren spielen? Die Kinderausstellung Die spinnen, die Mattiaker! lässt diesen Traum wahr werden und das römische Wiesbaden in drei Spielwelten wiederauferstehen. Mit Playmobilfiguren, die die Besucher im Kindergarten- und Grundschulalter verkleiden können, gehen die kleinen Entdecker auf Erkundungstour im römischen Wiesbaden und erschließen sich diesen Teil der Stadtgeschichte auf spielerische Art und Weise.
Der Marktkeller
Der Marktkeller wurde im Jahr 1900 als Gewölbekelleranlage mit einem quadratischen Grundriss und einer Grundfläche von rund 1.300 Quadratmetern erbaut. Hier lagerten die Beschicker des Wiesbadener Marktes, der auf der Fläche über dem Keller stattfand, ihre Waren. 1999 zu einer "Markthalle" umgebaut und saniert, dient er ab September 2016 dem Stadtmuseum als neuer Ausstellungsort.