Stadtteilmuseen
In nahezu der Hälfte aller Wiesbadener Stadtteile finden sich Heimatmuseen, die Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Geschichte des jeweiligen Ortes bieten.
Es gibt so genannte Stadtteilmuseen, diese sind in Biebrich, Bierstadt, Delkenheim, Dotzheim, Erbenheim, Kastel, Kloppenheim, Kostheim, Naurod und Sonnenberg zu finden. Hier eine grobe Übersicht. Für weitere Informationen finden Interessenten auf der ganz unten verlinkten Seite Besuchszeiten, Hinweise zu Führungen, Parkhinweise und Kontaktangaben.
Museum Biebrich für Heimat- und Industriegeschichte
Im "Ort der Vielfalt" Biebrich präsentiert das Museum eine wechselvolle Geschichte: Hundert Jahre lang war das frühere Fischer- und Bauerndorf Residenzstadt, danach wurde es ein bedeutender Industriestandort. Dementsprechend vielfältig sind die Themenschwerpunkte: Das Adelsgeschlecht der Nassauer, traditionsreiche Handwerke und moderne Industriebetriebe. Sogar ganz frühe Bewohner des Biebricher Raums finden Sie bei uns: eine 20 Millionen Jahre alte Wattschnecke, neben anderen Fossilien aus den Mosbacher Sanden.
Zusätzlich zur Ausstellung bietet das Museum Besucherinnen und Besuchern eine umfangreiche Fachbibliothek zur heimatkundlichen Literatur sowie ein Dokumenten- und ein Bildarchiv.
Das ursprünglich 1909 gegründete Museum ist heute im ehemaligen Stadtbad untergebracht. Auf 350 Quadratmetern zeigt das Museum neben der ständigen Sammlung auch regelmäßig Sonderausstellungen zu wechselnden Themen.
Verschönerungs- und Verkehrsverein Biebrich am Rhein e.V. seit 1870
Schon seit mehr als 150 Jahren engagiert sich der VVB für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger von Biebrich. Industrielle wie Gustav Dyckerhoff, Dr. Wilhelm Kalle und Eugen Albert gründeten zusammen mit anderen Persönlichkeiten 1870 den Verein, um die Kultur und Entwicklung der damals selbstständigen Stadt zu fördern.
Als Träger des Museums für Heimat- und Industriegeschichte ermöglicht er die Erkundung der Geschichte unseres Stadtteils von Wiesbaden. Zur Verschönerung Biebrichs lässt der VVB Denkmäler errichten und restaurieren, darunter die Fontäne im Schlosspark und den Galatea-Brunnen. Aber auch die Gegenwart liegt ihm am Herzen: Einheimische und Touristen profitieren von der Neugestaltung des Rheinufers und kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten im Schloss oder Vorträgen. In Chroniken und den „Biebricher Geschichtsblättern“ sind historische Ereignisse und Persönlichkeiten dargestellt, die für Biebrich und Mosbach denkwürdig sind.
Zusätzlich organisiert der VVB monatlich öffentliche Führungen durch das Biebricher Schloss sowie individuell zu vereinbarende Gruppenführungen durch Schloss und Schlosspark.
Heimatmuseum Bierstadt
In den verschiedenen Abteilungen des Museums werden unter anderem die traditionellen Berufe der Region – Leineweberei, Töpferei und Landwirtschaft – sowie ihre Gerätschaften vorgestellt. Außerdem zeigen eine alte Bauernstube aus dem Jahr 1850, eine Küche aus etwa dem gleichen Jahr und ein Lehrerzimmer, wie die damaligen Lebensverhältnisse waren. Die Türen des Heimatmuseums Bierstadt werden außerdem regelmäßig für Sonderausstellungen geöffnet.
Heimatmuseum Delkenheim
Das Delkenheimer Heimatmuseum befindet sich im ersten Geschoss des Feuerwehrgerätehauses. Hier werden eine alte Küche, ein Wohnzimmer und ein Klassenzimmer der alten Volksschule gezeigt. Außerdem findet man im Kellergeschoss alte landwirtschaftliche Gerätschaften. Eine Besonderheit des Museums ist seine Sammlung ungarischer Trachten. In Delkenheim wurden nach dem zweiten Weltkrieg viele deutschstämmige Flüchtlinge aus Ungarn angesiedelt, die hier eine neue Heimat fanden.
Dotzheimer Museum
Das Dotzheimer Museum wurde 1985 eröffnet und seitdem kontinuierlich ausgebaut. Heute umfasst es 25 Themenbereiche. Schwerpunkt der Dauerausstellung ist die Entwicklung Dotzheims vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Eingemeindung 1928. Das Museum zeigt jährlich drei bis vier Sonderausstellungen, zu denen regelmäßig Begleithefte erscheinen.
Heimatmuseum Erbenheim
Das Museum zeigt neben Fundstücken aus der Römer- und Frankenzeit vor allem Ausstellungsstücke, Dokumente und Bildmaterialien zum Leben in Erbenheim in früherer Zeit. Zusätzlich gibt es halbjährlich wechselnde Sonderausstellungen. Kulturelle Veranstaltungen runden das Programm ab.
Museum Castellum Kastel
Im "Museum Castellum" werden Exponate aus der Römerzeit, der Renaissance, dem Barock und der Neuzeit gezeigt.
Der Verein "Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e.V." hat sich zum Ziel gesetzt, die 2.000-jährige Geschichte Kastels für die Gegenwart, aber auch für kommende Generationen zu bewahren und transparenter zu machen. Bereits 1984 konnte ein "Historisches Kasteler Zimmer" in der Reduit eingeweiht werden. Da immer mehr archäologische Funde aus Kasteler Erde gesammelt wurden, reichte das Zimmer bald nicht mehr aus und man stellte die Weichen für das "Museum Castellum". Mit der Unterstützung der beiden Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden und vieler Firmen und Bürger konnte in den alten Gemäuern der Reduit am 19. Mai 1990, zur 2.000-Jahr-Feier Kastels, mit über 1.200 Gästen das Museum eingeweiht werden. Heute präsentiert der Verein eine Vielzahl von Exponaten in den Räumlichkeiten der Reduit, angefangen von Uniformen, Nachbauten in Form von Modellen bis hin zu historischen Gegenständen wie zum Beispiel Militaria und Alltagsgegenstände.
Neben dem "Museum Castellum" betreibt die "Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel" weitere Einrichtungen, in denen die über 2000-jährige Geschichte Kastels präsentiert wird.
Römischer Ehrenbogen
Das Museum "Römischer Ehrenbogen", Große Kirchenstraße 5-13, informiert über eine der wichtigsten Entdeckungen im Bereich der römischen Archäologie, den Germanicus-Bogen. Es ist sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr geöffnet.
Flößerzimmer
In der Bastion von Schönborn, Rheinufer 12, ist das Museum "Flößerzimmer" untergebracht. Hier sind viele Exponate wie zum Beispiel Werkzeuge und Bilder des traditionsreichen Berufes des Flößers zu sehen und ausführlich erklärt. Das Museum ist täglich ab 11 Uhr zu den Öffnungszeiten der Gastronomie geöffnet.
Erbenheimer Warte
Die "Erbenheimer Warte", ein Rundturm mit spitzem Steindach und Pechnasen im Bereich der heutigen Kasteler Siedlung "Fort Biehler", diente im 15. Jahrhundert zur rechtzeitigen Warnung vor Räuberhorden. Der Wartturm kann nach vorheriger Vereinbarung besichtigt werden.
Heimatmuseum Kloppenheim
Das Heimatmuseum Kloppenheim befindet sich in einer früheren Scheune, der "Heimatscheune". In dem von dem Heimatverein Kloppenheim restaurierten Gebäude werden Bilder und Gegenstände aus vergangener Zeit dokumentiert und ausgestellt. In der "Heimatscheune" finden außerdem Trauungen in historischer Umgebung statt.
Heimatmuseum Kostheim
Das Heimatmuseum Kostheim zeigt ausschließlich Exponate aus der Kostheimer Gemarkung. Zu den Schwerpunkten des Museums gehören unter anderem Funde aus keltischer und römischer Zeit, die Vereine des Ortes, die Flößer sowie die Spuren, die historische Persönlichkeiten in Kostheim hinterlassen haben.
Heimatmuseum Naurod
Das Museum zeigt einen Querschnitt aus dem dörflichen Leben Naurods. Dazu gehören die geschichtliche und kirchliche Entwicklung, eine Sammlung landwirtschaftlicher Geräte, Werkzeuge des ländlichen Handwerks, sowie hauswirtschaftliche Gegenstände. Das Vereinsleben wird unter anderem mit Vereinsfahnen dargestellt. Eine Besonderheit des Museums ist die Ausstellung des Nachlasses des Nauroder Heimatdichters Rudolf Dietz.
Burgmuseum Sonnenberg im Bergfried
Das Museum im Stadtteil Sonnenberg präsentiert viele Informationen zur Geschichte der Burg. Die im frühen 13. Jahrhundert errichtete Burg hat eine lange und bewegte Geschichte, die in Texten und Objekten auf drei Ebenen des Turms vorgestellt wird.
Nachdem der Bergfried der Burg Sonnenberg jahrelang geschlossen war, wurde er 2012 im Rahmen der Kulturtage Sonnenberg wieder für das Publikum geöffnet.