Buchen

Denkmäler

In der hessischen Landeshauptstadt stoßen die Besucher auch auf bauliche Denkmale. Diese wurden geschaffen, um an geschichtliche Ereignisse oder historische Persönlichkeiten zu erinnern.

Der Schweiger

Am 15. Mai 1908 wurde das Denkmal Wilhelms von Oranien vor der Marktkirche eingeweiht. Der "Schweiger" ist ein Geschenk Kaiser Wilhelms II.

Um einen geeigneten Platz für das angekündigte Geschenk des Kaisers zu finden, bauten die Wiesbadener ein lebensgroßes Modell des Schweigers aus Holz und Pappe. Sie zogen durch die Stadt auf der Suche nach dem besten Platz. Ausschlaggebend für den Platz vor der Marktkirche war letzten Endes jedoch die Zuweisung durch den Kaiser persönlich.

Wilhelm von Oranien wurde der "Schweiger" genannt, weil er ein sehr stiller, besonnener und gelassener Mensch war. Ganz im Sinne des lateinischen Wahlspruches der Oranier: "Saevis tranquillus in undis".

Wilhelm von Oranien ist der Begründer der niederländischen Unabhängigkeit und fiel – wie die Inschrift auf dem Sockel der Statue sagt – für seinen evangelischen Glauben. Am 15. Juli 1584 wurde "Der Schweiger" auf den Rathaustreppen zu Delft in Holland erschossen.

Schiller-Denkmal

Das Schiller-Denkmal befindet sich vor der Südfassade des Theaters und wurde 1905 anlässlich des 100. Todestages von Friedrich von Schiller aufgestellt. In Wiesbaden war Schiller – im Gegensatz zu Goethe – allerdings nie.

Das neue Schiller-Denkmal wird von den Wiesbadenern sofort akzeptiert. Die Muse zu Füßen des Dichters hingegen nicht. Geschaffen wurde das Denkmal von dem Bildhauer Joseph Uphues.

Schillers Büste, die dem Kaiser-Friedrich-Denkmal auf dem Kaiser-Friedrich-Platz weichen musste, befindet sich auf dem Schulhof der Oberrealschule – heute Leibnizschule – am Zietenring.

Kaiser-Friedrich-Denkmal

Die Kaiser-Friedrich-Statue steht auf dem gleich­namigen Platz vor dem Hotel Nassauer Hof. Von hier bietet sich ein ein­maliger Blick auf das Bowling Green, die Kolonnaden und das Kurhaus. Das von dem Berliner Bild­hauer Professor Joseph Uphues geschaffene Denkmal wurde 1897 eigens aus Berlin nach Wiesbaden transportiert.

Nach einigen Diskussionen bezüglich eines angemessenen Stand­ortes entschied die Kaiserin, das Denkmal auf dem ehe­maligen Theater­platz aufzustellen. Das vorher hier verortete Schiller-Denkmal wurde somit abgebaut und an einem neuen Ort aufgebaut. Aller­dings ließ sich das Fundament des Dichter-Denkmals nicht so einfach abbauen, sodass das Kaiser-Friedrich-Denkmal heute auf dessen Fundament steht.

Goethe-Denkmal

Das Goethe-Denkmal aus Fichtelgebirgsgranit wurde von einem Wiesbadener Bürger gestiftet und von dem Münchener Bildhauer Hermann Hahn geschaffen.

Das Denkmal, welches Goethe über den Wolken thronend mit einem Adler unter dem Arm zeigt, wurde 1919 vor dem Eingang des Museums Wiesbaden auf einen Sockel gesetzt. Es sollte vor dem Museum stehen, da Goethe bei seinen Besuchen in Wiesbaden in den Jahren 1814 und 1815 auf dessen Schaffung mit hinwirkte. 

1992 veranlasste der Museumsdirektor, die Goethe-Statue in dem Innenhof des Museum aufzubewahren. Auf Druck der Öffentlichkeit wurde das Denkmal jedoch wieder aufgestellt: ebenerdig auf der Rasenfläche vor dem Museum.

Nach anhaltenden Diskussionen wurde das Denkmal schließlich zwei Tage vor dem 250. Geburtstag von Goethe, am 26. August 1999, wieder auf einem Sockel vor dem Museum platziert. Allerdings nicht vor dem Eingang des Museums, sondern am Beginn des Treppenaufgangs.

Oraniendenkmal auf dem Luisenplatz

Das Oraniendenkmal ist dem 1. Nassauischen Feldartillerie-Regiment Nr. 27 Oranien, deren Kriegsgruppenteilen und Gefallenen gewidment.

Das Denkmal zeigt ein sich aufbäumendes Pferd auf einem Sockel, auf dem die Orte der Schlachten festgehalten sind. Die Inschrift des Denkmals lautet: "Dem Vaterland getreu bleibe ich bis in den Tod". 

Im Februar 1933 wurde der Wettbewerb ausgeschrieben, ein Reiterdenkmal mit artilleristischen Attributen zu entwerfen. Von den mehr als 100 eingereichten Projekten erwieß sich keines als geeignet. Auch eine zweite und dritte Ausschreibung waren erfolglos. Im September 1933 konnte man sich schließlich einigen und wählte den Entwurf des Berliner Künstlers Professor Paul Scheurich.

Am 21. Oktober 1934 wurde das Denkmal auf dem Luisenplatz eingeweiht. Dr. Hermann Kaiser, Hauptredner der Feierstunde, kämpfte sieben Jahre lang für die Errichtung eines Oraniendenkmals.

Bereits während der Einweihung ist erkennbar, dass Hermann Kaiser versucht, sich vom Nationalsozialismus zu lösen. Während des 2. Weltkriegs wendet sich der Studienrat vermehrt dem Widerstand zu. Einen Tag nach dem Umsturzversuch am 20. Juli 1944 wird Hermann Kaiser in Berlin verhaftet und zum Tode verurteilt. Am 23. Januar 1945 wird er in Plötzensee hingerichtet.

Das Oraniendenkmal zeigt eine zusätzliche Gedenktafel mit folgender Inschrift: "Sein Lebensweg ist eine Mahnung gegen Krieg und Unmenschlichkeit".

Dostojewski-Büste im Kurpark

In Wiesbaden begann Dostojewskis Spielleidenschaft. Um diese zu finanzieren, schrieb er in Rekordzeit den Roman "Der Spieler". 

Mitte der 1990er Jahre kam der ehemalige russische Präsident Michail Gorbatschow zusammen mit seiner Frau nach Wiesbaden. Ein russischer Journalist, der Gorbatschow damals begleitete, erzählte dem renommierten russischen Maler und Bildhauer Gabriel Glikman von der engen Verflechtung, die Wiesbaden und Dostojewski verband.

Glikman entschloss sich zu einer großherzigen Geste und überreichte die expressionistische Dostojewski-Büste dem Wiesbadener Casino zum 225. Geburtstag als Geschenk. Seit 1996 steht am Nizzaplätzchen im Kurpark die Büste von Fjodor Dostojewski.

Alte Kurhaus-Säulen

BRD, Hessen, Wiesbaden, Gebälkstück eines römischen Tempels im Landschaftsgarten Warmer Damm

Zwei mächtige Portikus-Sandsteinsäulen am Rande des Nizzaplätzchens erinnern an das alte Kurhaus von 1810.

Sie gehörten zum Mittelbau des alten Kurhauses von 1810. Um die Säulen herum liegen weitere Zeitzeugen des alten Kurhausbaus.

Jüdisches Denkmal

Die Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden steht am ehemaligen Standort der alten Wiesbadener Synagoge. Zentraler Bestandteil der Gedenkstätte ist das Namenband, das 1.507 in der Shoah ermordete Wiesbadener Jüdinnen und Juden namentlich nennt. 2023 konnten 42 weitere Namen nachgetragen werden.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Anna-Maria Gerock
  • wiesbaden.de / Foto: Wiesbaden Congress & Marketing GmbH
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  • wiesbaden.de / Foto: Martin Nicholas Kunz
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