Ein so weitläufiger Platz mitten in Wiesbadens dicht bebautem Zentrum lädt natürlich zur Mehrfach-Nutzung ein. Zum einen ist das Dern’sche Gelände wichtiger Knotenpunkt der Stadt: Zig Buslinien kreuzen hier ihre Wege. Als Reisende oder Reisender werden Sie hier in der Tourist Information außerdem alle wichtigen Informationen für Ihren Wiesbaden-Trip bekommen. Jeden Mittwoch- und Samstagvormittag ist der Platz außerdem Vorratskammer der Stadt; mit über 100 Ständen findet dann der größte Wochenmarkt von Wiesbaden hier statt. Und natürlich ist er mit seiner Weitläufigkeit zugleich auch die Gute Stube der Stadt. Ob im August bei den Rheingauer Weinwochen oder im Dezember beim weihnachtlichen Sternschnuppenmarkt, bei Konzerten oder Festen und bei den regelmäßigen Marktfrühstücken: Hier trifft man sich, um in Gesellschaft und vor denkbar schöner Kulisse zu genießen. 

Warum Wiesbadens Marktplatz Dern’sches Gelände heißt? Ein Oberforstrat namens Carl-Reinhard Dern hatte das Gelände 1831 von einem Verwandten seiner Frau geerbt; einen Hof samt angrenzendem Gelände. Kurz nach Derns Tod kaufte die Stadt beides 1868 dessen Erben ab, nutzte den Hof zunächst als Verwaltungsgebäude und plante später diverse Bauvorhaben – ein Theater, eine Markthalle, eine Kneipp-Kuranlage. Alle Pläne scheiterten, bis in die 1990er Jahre wurde das Gelände vor allem als Parkplatz samt Tankstelle genutzt. Erst als ein Mega-Bau aus Hotel, Kunst- und Musikschule, Behörde sowie Stadtmuseum ernsthaft ins Visier genommen wurde, erstritt eine Mehrheit der Einwohner:innen per Bürgerbegehren diese Freifläche. Die übrigens ein äußerst sehenswertes Untergeschoss hat: Unterhalb des Dern’schen Geländes befindet sich das SAM Stadtmuseum.