Buchen

Kaiser-Friedrich-Therme

Sie ist das Schmuckstück unter Wiesbadens Thermalbädern. Allein das reich mit Stuck und Reliefs verzierte Foyer zeigt: So stilvoll wie in der Kaiser-Friedrich-Therme lässt sich selten baden.

Kaiser-Friedrich-Therme

Wobei Baden hier als Badekultur zelebriert wird: Ins Wasser steigen Besucherinnen und Besucher textilfrei – und das in der historischen Schwimmhalle übrigens ins mit 22 Grad vergleichsweise kühle Nasse. Schließlich soll das Wasser hier vor allem zur Abkühlung dienen, denn schwitzen lässt sich in der Therme anderswo gleich auf verschiedene Arten. Das wohl prachtvollste Ambiente dafür bietet das Irisch-Römische Bad: eine Saunalandschaft mit Tepidarium, Sudatorium und Sanarium –  lateinische Namen, die zeigen, in welcher Tradition die Therme steht. Zwischen 1910 und 1913 wurde sie dort errichtet, wo einst Fundamente eines römischen Schwitzbades gefunden wurden. 

Dass es zum Bau der Kaiser-Friedrich-Therme kam, lag auch an einer Kritik des Kaisers persönlich. Wilhelm II., regelmäßiger Kurgast der Stadt, hatte zuvor moniert, Wiesbaden habe zwar “das schönste Kurhaus der Welt”, aber kein repräsentatives öffentliches Badehaus. Entsprechend entwarf der Architekt August O. Pauly einen Jugendstil-Bau, der römische Traditionen gekonnt aufnahm. 

Gespeist wird die Therme bis heute aus dem Wasser der Adlerquelle, an der die Stadt kurz vor 1900 die Rechte erwarb – damals wie heute ein großer Vorteil für Wiesbadens Kurgäste: Hier kann jeder die Annehmlichkeiten des Thermalwassers genießen, auch wenn er nicht in einem Kurhotel mit eigenem Bad logiert. Wer die Therme heute betritt, sollte sich Zeit nehmen – für Massagen und Anwendungen, das russische Dampfbad, die finnische Sauna, den Whirlpool. Und für ein Wellness-Erlebnis in einzigartigem historischen Ambiente. 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Torsten Krüger