Goethestein in Frauenstein
Von dieser 1930 angelegten Terrasse mit der schlanken Quarzitpyrymide und einem Goetheportrait in Bronze blickt man weithin in die liebliche Landschaft mit Wald, Wiesen, Rebhängen und im Frühjahr üppig blühenden Kirschbäumen. Weiter unten im Tal glitzert der Rhein, auf der anderen Rheinseite sieht man die Weinberge Rheinhessens mit Ausblick bis zum Donnersberg in der Pfalz. Die Landschaft verwandelt sich mit den Jahreszeiten, blühende Rapsfelder zwischen dem üppigem Grün der Taunushöhen verwöhnen das Auge.
Im Jahre 1815 weilte Goethe zum zweiten Mal in Wiesbaden zur Kur. Er nahm in seiner Kutsche oft Freunde auf seine Ausflüge in die Umgebung mit, so auch diesmal, um dort Quarzitsteine für seine Mineraliensammlung zu klopfen. Dieser Ausflug wurde durch die Anwesenheit reizender junger Töchter seiner Freunde verschönt. Um einer von ihnen besonders zu imponieren, rannte er mit seinen fast 66 Jahren den sehr steilen Weinberg hinauf und stolperte … wurde jedoch von seinem Diener Stadelmann aufgefangen.
Zum Glück nahm der Ausflug ein glückliches Ende im unterhalb des Quarzitstollens gelegenen Gasthauses "Nürnberger Hof", wo die kleine Gesellschaft einkehrte und ein Glas des köstlichen 1811-er Rieslings zu sich nahm. Dieser Wein war wohl ein ganz besonderer Jahrgang, hatte ihm Goethe doch ein Gedicht gewidmet.
Nach wie vor lohnt sich die Einkehr dort auf der großen Terrasse. Man sitzt mitten in den Weinbergen und genießt die herrliche Landschaft und guten Wein und Speisen. Dieses beliebte Ausflugsziel ist sehr gut zu erreichen, sei es mit dem Fahrrad, dem Auto oder dem Stadtbus oder auch auf einer Wanderung.