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Lieblingsplätze in Wiesbaden: Ralf Opitz - Rund um das Biebricher Schloss

Ralf Opitz nimmt Sie in der zweiten Folge mit zu einem seiner Lieblingsplätze in Wiesbaden, besonders bei Sonnenschein - rund um das Biebricher Schloss.

Lieblingsplätze in Wiesbaden: Ralf Opitz - Biebricher Schloss

"Was Versailles für Paris ist, Potsdam für Berlin, Schönbrunn für Wien, und Nymphenburg für München, das bedeutet das Schloss Biebrich der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau für Wiesbaden." (nach: Professor Dr. Gottfried Kiesow, Aufsatz "Schloss Biebrich und sein Park: Der schönste Zugang zu Wiesbaden" in: Von Biebrich nach Wiesbaden, Wiesbaden 1998)

Nun, Wiesbaden und vor allem Biebrich sind kleiner als Paris, Berlin, Wien oder München – da darf das Schloss auch etwas kleiner ausfallen.

Dennoch: Das Biebricher Schloss besticht durch seine nach Süden ausgerichtete Lage direkt am Rhein – und das besonders bei Sonnenschein. Der Englische Landschaftsgarten des Schlosses mit seinen alten, hohen Bäumen lädt zum Verweilen ein.

Graf Georg August Samuel von Nassau-Idstein wurde 1688 zum Fürsten erhoben, und dann war es in dieser Zeit "erforderlich", ein Schloss zu bauen.

Es entstanden etwa gleichzeitig ein Französischer Park und ein Gartenpavillon – das spätere Eckgebäude des Schlosses im Westen. Ein Französischer Garten erfordert ein vollkommen ebenes Gelände, das Gebiet, das aber zur Verfügung stand, fiel zum Rhein hin ab. Es wurden im Westen, Osten und Süden Begrenzungsmauern gebaut und Erde wurde aufgeschüttet, bis der Garten eben wurde. Dem Gartenpavillon wurde alsbald ein baugleiches Gebäude gegenübergestellt – 86 Meter entfernt. In der Folge wurde die Mitte ergänzt und mit einer Rotunde aufgewertet. Danach folgten die beiden Seitenflügel des Schlosses.

Daraus ergab sich eine Besonderheit, die es nur in Biebrich gibt: Die drei Flügel des Schlosses bilden den Cour d’honneur, den Ehrenhof - aber normalerweise auf der parkabgewandten Seite, in Biebrich auf der Parkseite.

Der Park wurde Stück für Stück erweitert und die Orangerie, die den Französischen Park abschloss, wurde nach Frankfurt verkauft und bildete dort mit Gebäuden und Pflanzen den Grundstock des Palmengartens.

Mit der Erweiterung des Gartens erfolgte der Umbau in einen Englischen Landschaftsgarten durch den Gartenbaukünstler Friedrich Ludwig von Sckell unter Einbeziehung einer künstlichen Burgruine, der Moosburg.

Es gibt noch viel zu berichten über die jüngere Geschichte des Schlosses,
das Pfingstreitturnier im Park, die markante Trauerbuche im Cour d’honneur.

Lassen Sie sich überraschen!

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Bildnachweise

  • wiesbaden.de/ Foto: Thomas Ackermann