Frauenstein kann auf mehrere Jahrhunderte Weingeschichte zurückblicken. Der Weinbau ist hier seit dem frühen Mittelalter überliefert und mindestens seit Ende des 12. Jahrhunderts wird Wein kultiviert. Die Rebfläche umfasst 52 Hektar und ist somit die zweitgrößte in Wiesbaden. Die samtigen Spätburgunder, die in ihrer Qualität den Assmannshäuser Rotweinen ebenbürtig sind, und die fruchtig, rassigen Rieslinge haben schon die Herren der Burg Frauenstein genossen. Bis zum heutigen Tag ist die Burg eine beliebte Sehenswürdigkeit des Weinvorortes. Auch viele der Höfe mit Weinbesitz sind größtenteils in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten und lohnen einen Besuch.
Als eine weitere Besonderheit Frauensteins gilt der Europa-Weinberg am Ortseingang in der Nähe des Grorother Hofes, der die Verbundenheit mit den europäischen weinbaubetreibenden Nachbarn - mit den Rebsorten aller europäischen Länder - dokumentiert.
Zudem ist Frauenstein mit einer Anbaufläche circa 79 Hektar für seinen Obstbau bekannt, vor allem weil sich jedes Jahr der Weinort dank seiner vielen Obstbäume in ein Blütenmeer verwandelt.
Lagenname, Bodenstruktur und Weincharaktere
Frauensteiner Herrnberg
Der Lagenname leitet sich aus dem Besitztitel nach geistlichen oder weltlichen Herren ab.
Als Boden findet man mittel- bis tiefgründige Lößlehme sowie Böden aus Phylliten mit Lößlehmbeimengung. In den trockenen Jahren gib es in diesen Bereichen oft Wasserstress. Die Weine der feuchten Jahre sind schwer mit einer feinfruchtigen Säuretextur und einer großen Harmonie.